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Baracke X, Zweites Krematorium mit Gaskammerraum im KZ Dachau

ID: #20068

Datum: 13 August 2014

Medienautor

Denis Schubert

Model release

Nein

Editorial release

Nein

Beschreibung

Von Mai 1942 bis April 1943 ließ die Lagerverwaltung gegenüber dem ersten Krematorium ein größeres Gebäude bauen, die sogenannte Baracke X. Neben zwei Eingangsräumen gab es mehrere Leichenräume. Der neue Krematoriumsraum war mit vier Öfen ausgestattet, die von April 1943 bis Februar 1945zur Einäscherung verwendet wurden. Danach begannen die Massenbestattungen auf dem Friedhof Leitenberg. Ferner enthielt das Gebäude vier Desinfektionskammern für Häftlingskleidung, die seit dem Sommer 1944 in Betrieb waren. Bei einem weiteren Raum war über dem Eingang die Aufschrift „Brausebad“ angebracht. Der Raum war weiß gekachelt, besaß ein Guckloch und 15 simple Duschkopf-Attrappen. An der Außenwand befanden sich zwei blecherne Klappen, die auch das Einschütten von Zyklon B ermöglicht hätten. US-amerikanische Truppen identifizierten diesen Raum am 29. April 1945 als eine Gaskammer. Es kam im Lager, selbst zu Kriegsende, zu keiner Massentötung durch Gas. Dies wird auch von ehemaligen Häftlingen berichtet: „Als sich nach der Fertigstellung [der Gaskammer] die Befürchtungen, es würde zu Massentötungen kommen, nicht bewahrheiteten, […]“. Ob einzelne Personen oder eine kleine Gruppe durch Zyklon B oder anderes Gas – beispielsweise Kampfgas – zu Tode kamen, ist nicht nachzuweisen, denn viele Dokumente waren vor Kriegsende vernichtet worden. Ein Indiz für Experimente mit Kampfgas liefert der erhalten gebliebene Brief des SS-Arztes Rascher an Himmler vom 9. August 1942: „Wie Sie wissen, wird im KL Dachau dieselbe Einrichtung wie in Linz gebaut. Nachdem die Invalidentransporte sowieso in bestimmten Kammern [Anm.: gemeint sind Gaskammern] enden, frage ich, ob nicht in diesen Kammern an den sowieso dazu bestimmten Personen die Wirkung unserer verschiedenen Kampfgase erprobt werden kann.“ Ein weiteres Indiz ist die Aussage des Häftlings Frantisek Blaha: „Die Gaskammer wurde im Jahre 1944 vollendet; ich wurde zu Rascher gerufen, um die ersten Opfer zu untersuchen. Von den acht bis neun Personen, die in der Kammer waren, waren drei noch am Leben und die anderen schienen tot zu sein.“ Die Historikerin Barbara Distel urteilt: „Ob die von Rascher vorgeschlagene Kampfgaserprobung realisiert wurde, ist bis heute nicht eindeutig geklärt, nach den Aussagen ehemaliger Häftlinge ist eine derartige Verwendung aber nicht auszuschließen.“ Massentötungen durch Gas fanden in Dachau nachweislich nicht statt. Für Ermordung durch Gas zog es die SS vor, Dachau-Häftlinge in die Gaskammer von Hartheim oder auch nach Auschwitz zu deportieren. Text:wikipedia

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